Geschichte

Zusammengestellt von Alfred Morscher und Hermann Resch 1998

Beginn des Wintersports

Der Schiclub Klaus-Weiler, gegründet 1976, zählt zu den jüngeren Vereinen in unseren Gemeinden. Die Ausübung des Schisportes und sonnige Rebenhänge standen vorerst wohl in einem Gegensatz zueinander.

Was sich aber nach der Jahrhundertwende rund um diesen „weißen Sport“ schon getan hat, blieb auch unserer Dorfjugend nicht verborgen. Unsere Schipioniere aus Vorarlberg: Sepp Bildstein aus Bregenz (1891 - 1970), Hannes Schneider aus Stuben (1890 -1955), Viktor Sohm aus Bregenz (1869 - 1960), Georg Bilgeri aus Bregenz (1873 - 1934) und Prof. Ernst Janner aus Dornbirn brachten so manchen jungen Menschen auf die Beine um den „weißen Rausch“ nicht nur im Kino, sondern selbst in Gottes herrlicher Natur zu erleben.

Der Arlberg und das Bödele wurden zum Inbegriff des Schivergnügens, obwohl es damals noch keine Seilbahnen und Lifte gab. Jakob Neururer erzählte noch in seinen alten Tagen mit Begeisterung, wie er von dem um 7 Jahre älteren Hannes Schneider das Schifahren erlernte. VS Dir. Heinrich Fenkard zog als Student seine ersten Spuren auf der Furx. Schon 1901 ist Viktor Sohm mit Schi über die Stöcke oberhalb Suldis über Furx, Alpwegkopf, Nob bis auf den Hohen Freschen vorgestoßen.

Jahrzehnte später schrieb der Alpinschriftsteller Walter Flaig in seinem Schiführer Bregenzerwaldgebirge: Die Fraxnerabfahrt von der Hohen Kugel nach Fraxern und weiter nach Weiler oder Klaus zählt bei Firn oder leichter Neuschneelage zu einer der schönsten Großabfahrten des Landes.

Natürlich war die Ausübung der neuen Sportart vor allem von Zeit und Geld abhängig. Zudem galt sie auch als sehr gefährlich, den mancherorts führten die Schiunfälle mit Lawinentoten zu einem großen öffentlichen Mißtrauen, das nur langsam abgebaut werden konnte.

Unsere schon erwähnten Schipioniere ließen sich ihre Holzschi (Ski = ein norwegischer Name für diese Bretter, die vorne aufgebogen sind) aus Skandinavien kommen. In Klaus und Weiler versuchten unsere jungen Schifahrer den Eigenbau der langen Bretter. Wozu hatte man den das Schreinerhandwerk erlernt, dachte sich Halbeisen Bernhard. Das geeignete Eschenholz war in der Frutzen zu finden. Die alten Faßtauben hatten somit ausgedient. Die Schiausrüstung wurde in den 20iger Jahren mühsam verbessert und die Hohe Kugel erobert. Die alten Alphütten eigneten sich allerdings nicht als Unterkunft.

Der Winter 1928/29 war der kälteste seit 100 Jahren. Zwischen Gardis und Franzer Bühel herrschte Hochbetrieb auf Schi- und Faßtauben. Fast jeder wollte es einmal versuchen, ja sogar die Damen.

1932 veranstaltete der Junglandbund Weiler ein Schirennen vom Maisäß nach Weiler mit dem Ziel beim alten Schulhaus. Die gemeldeten Dornbirner verzichteten wegen zu starkem Schneefall auf den Start. Marte Sepp war mit 18 Jahren der überlegene Sieger in diesem langen Rennen mit Aufstieg vom Tal auf das Burgfeld. Damals erreicht eine Langlaufstaffel von Weiler bei einem Bewerb in Hittisau hinter den Mannschaften aus Dornbirn, Frastanz und Hittisau den beachtlichen 4. Platz.

Klauser Schiveteranen auf der Staffelhütte 1933-34 v.l. Bernhard Halbeisen, Sepp Wohlgenannt, Pepi Morscher, Anton Jordan, Halbeisen Ernst

1934 bestand in Klaus eine Schiriege des Turnerbundes und in Weiler je eine des Junglandbundes und des Turnerbundes. Die politische Färbung war unverkennbar. Im Dorf gab es nun 50 Schifahrer. Die ersten Schifahrerinnen von Klaus waren `Küfers Fina` und `Küfers Emma`( Emma Summer von der Weinhandlung Steurer).

Am 4. Februar 1934 fand in Klaus das erste und einzige Schirennen vor dem 2. Weltkrieg statt. Die Jugendklasse hatte den Start unterhalb Fraxern und die Allgemeine Klasse in der Nähe des Fußballplatzes. Das Ziel befand sich an der Walgaustraße mit Kathis Bühel als Zielschuß. Sieger in der Jugendklasse war Alfred Morscher und in der Allgemeinen Klasse Jordan Anton. Die Zeitnehmung erfolgte durch den so genannten Uhrenvergleich, da ja keine Verbindung vom Start zum Ziel bestand.

Schiriege Turnerbund Klaus: 1. Abfahrtslauf
Läufer: Prem Max
B Klasse: 7. Rang
Klaus, am 4.2.1934
Das Kampfgericht.

Anfangs dreißiger Jahre wurde die Kugelape und die Staffelalpe von der Gemeinde Fraxern neu gebaut. Die beiden Alphütten, wie auch die Alpe Gävis im Freschenhaus dienten den Schiriegen aus Klaus und Weiler als vorübergehende Unterkünfte.

1936 wurde bei den Olympischen Winterspielen in Garmisch Partenkirchen der Alpine Schilauf erstmals in das Programm aufgenommen. In dieser Zeit ist es um die sportliche und gesellige Tätigkeit unserer Schifahrer still geworden. Es mag sein, daß auch die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse eine Rolle spielten. Die Sportfreunde wurden durch den Krieg noch mehr voneinander getrennt. Viele kehrten nicht mehr Heim.

Die hintere Kugelalphütte am 25.3.1941

1948 wurde der Schiclub Fraxern gegründet, dem einige Schifahrer aus Weiler und Klaus beitraten.

1952: Die Erfolge der Österreicher Christian Prawda und Martin Strolz bei den Weltmeisterschaften in Schweden belebten den Schirennsport, besonders den Abfahrtslauf überall im Land. So wurde 1954 vom SC Fraxern die Landesjugendmeisterschaft unter der Patronanz der Olympiasieger Traude Jochum Beiser auf den Hängen der Hohen Kugel durchgeführt. Schisportler aus Klaus und Weiler veranstalteten auf dem Bruch bei der Weiler Halde einen Torlauf, an dem zahlreich Sportfreunde aus der Umgebung teilnahmen. Viele begeisterte Zuschauer beobachteten dieses Rennen. Diesem Tag hätte die Gründungsversammlung folgen können. Aber es blieb alles beim alten. Denn für die Ausübung des Schisportes benötigte der Naturfreund und Individualist nicht unbedingt einen Verein.

Blick von der Letze ins Kugelgebiet 1955

Aber sicher fehlte es vor allem an tatkräftigen Vereinsfunktionären. Die Zahl der Schifahrer nahm ständig zu. Sie fanden sich aber meist in kleinen geselligen Gruppen für den Tourenschilauf im Kugel- und Freschengebiet. Inzwischen ist eine junge Generation herangewachsen, die ohne einen Verein den Schisport ausübte, jeder auf seine Weise, unter ganz anderen Voraussetzungen und Möglichkeiten. Man denke da nur an das eigene Auto um die verschiedenen, erschlossenen Schigebiete in kürzester Zeit mühelos zu erreichen.

Gründung des Schiclubs

So dachte also über viele Jahre niemand an die Gründung eines Schivereins, bis dann doch mit Schwendinger Hans ein Stern am „Schihimmel“ aufging. Sein Ziel war klar: „Nämlich Schüler als Langläufer zu trainieren.“ Mit Resch Hermann, der ebenfalls aus einer Wintersportgemeinde stammt, bildete Hans einen Proponentenausschuß. So wurde also am 12.7.1976 nachstehender Proponentenausschuß für die Gründung des SC Klaus - Weiler gebildet:

  • Schwendinger Hans, Klaus
  • Frick Josef, Klaus
  • Kathan Siegfried, Fraxern
  • Längle Heinrich, Klaus
  • Resch Hermann, Klaus
  • Prem Roland, Klaus
  • Seyfried Eugen, Weiler

So der Auszug aus dem 1. Protokoll. „Bei der Sicherheitsdirektion für Vlbg. In Bregenz wurde beantragt, die Tätigkeit des Vereins zu genehmigen.“

Bei der Gründungsversammlung am 18.9.1976 wird folgender Vorstand gewählt:

  • Obmann: Resch Hermann
  • Vize: Bischof Christine
  • Schriftführer: Kathan Siegfried
  • Kassier: Paulitsch Gernot
  • Sportwart: Schwendinger Hans
  • Gerätewart: Seyfried Eugen

 

 

Der 1. Vorstand des Vereins, 1976: Seyfried Eugen, Kathan Siegfried, Resch Hermann, Bischof Christine, Morscher Alfred, Längle Heinrich, Paulitsch Gernot. Vorne: Prem Roland, Schwendinger Hans, Schatzmann Josef.